 |
| Eine kleine Anmerkung zum Bild: Die KI hat die Anfrage geringfügig missverstanden. Änderungen anzufordern war jedoch sinnlos. Sie hätten lediglich zu völlig anderen Ergebnissen geführt. Das Bild ist dennoch eindrucksvoll :-) |
In seinem heutigen Newsletter „Sinification“ hat Jacob Mardell Zhao Junjies Argumente treffend unter dem Titel „Die Angst der EU vor Seltenen Erden“ zusammengefasst.
„Die von der EU in der Frage der Seltenen Erden an den Tag gelegte Besorgnis und Hilflosigkeit offenbaren die Widersprüche und Dilemmata im Kern ihrer Chinapolitik.“
Mardell fährt fort: „Zhaos Kommentare sind zwar oft unfair, wenn nicht gar irreführend, enthalten aber einige unangenehme Seitenhiebe – beispielsweise die Feststellung, dass Europas Misere bei den Seltenen Erden teilweise selbstverschuldet sei, das Ergebnis jahrelanger Verlagerung ressourcenintensiver Industrien in Entwicklungsländer.“
Junjies Warnung vor einer Entspannung zwischen den USA und China ist besonders beunruhigend: „Wenn“ – nicht „falls“ – „China und die Vereinigten Staaten einen Konsens erzielen oder sich versöhnen, wird sich die EU in einer zunehmend schwierigen Lage wiederfinden“, betont er.
Die Kernpunkte dieser offiziellen chinesischen Sichtweise auf Europa sollten nicht ignoriert werden:
- Europas Fixierung auf die Seltene-Erden-Frage spiegelt Brüssels tiefe strategische Besorgnis wider, nicht nur rein wirtschaftliche.
- Die Verwundbarkeit ist größtenteils selbstverschuldet, nachdem jahrelang umweltschädliche, ressourcenintensive Industrien in Entwicklungsländer verlagert wurden.
- Anstatt auf industrielle Stärke zu setzen, nutzte Europa seine Marktgröße und setzte Regulierungen ein, um global normative Macht auszuüben.
- Europas Verwundbarkeit ist real, doch gerade deshalb sollte es vermeiden, die Seltene-Erden-Frage zu politisieren und den Begriff der nationalen Sicherheit zu überdehnen – dass es dies weiterhin tut, ist symptomatisch für seine Arroganz.
- Washington priorisiert seine eigenen Interessen und sieht die EU als strategischen Spielball an. Wenn die Europäer weiterhin den USA in ihrer Kritik an China folgen, werden sie für sich wenig erreichen.
- Angesichts zahlreicher sozialer und wirtschaftlicher Krisen im eigenen Land sollte sich die EU auf die Behebung ihrer eigenen systemischen Mängel konzentrieren, anstatt die Schuld auf China abzuwälzen.
- Die Verschärfung der Spannungen um Seltene Erden dient hauptsächlich dazu, von innerpolitischen Problemen abzulenken und gleichzeitig Chancen für eine pragmatische Zusammenarbeit zwischen der EU und China zu verspielen.
Wenn es Europa nicht gelingt, rechtzeitig eine Einheit zu bilden, die sowohl willens als auch in der Lage ist, eine eigenständige, unabhängige Politik zu verfolgen, werden wir zwischen den Mühlsteinen der geopolitischen Großmächte zerrieben werden.
Dieser Prozess scheint bereits in weit fortgeschritten zu sein.